Stadtentwicklung – aber bitte mit Konzept

11.01.2021

Kopfschüttelnd bewertet die FDP Butzbach einen aktuellen Artikel zur Stadtentwicklung in der Butzbacher Zeitung.

„Die Konzeptlosigkeit der Stadtverantwortlichen spricht Bände“, so einleitend die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marion Stahl, der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Daniel Libertus und Vorstandsmitglied Dirk Weyerhäuser. „Städtebaulich sind die vagen Vorstellungen mehr als hinderlich. Kreative Vorschläge fehlen gänzlich.“, kritisieren die Liberalen weiter. Was fehle, sei die Gesamtübersicht, die Vorstellung eines Butzbachs in 5, 10, 25 Jahren. Hier wird doch wieder ein Schnellschuss gewagt. Butzbach sollte weiterdenken, denn Butzbach kann mehr und daher kann Butzbach zukunftsfähige Konzepte entwickeln.

Dabei lägen gute Ideen auf der Hand. Das vor kurzem postulierte „Gründerzentrum“ sei eine solche Idee. Es zeige sich aber, dass einige gerne mit Schlagworten Wahlwerbung machen möchten, den tieferen Sinn dahinter aber nicht verstünden. „Die Idee eines Gründerzentrums oder eines Co-Working-Space oder beidem ist eine gute. Sie muss aber auch mit Leben gefüllt werden.“, sprachen sich Stahl, Libertus und Weyerhäuser positiv für die Idee aus. Ruhiges Gewerbe ist insbesondere für Innenstadtlagen ein Gewinn. Der Handel drum herum profitiert und die gute Verkehrslage von Butzbach kann dabei helfen, erfolgreiche Dienstleistungsunternehmen, etwa in der IT oder ähnlichem erfolgreich werden zu lassen. Dazu muss aber konsequent vor allem auch die digitale Infrastruktur ausgebaut und verbessert werden. Außenliegende Anlagen, etwa das LIDL-Gelände oder die Tennishalle würden sich gut eignen, für Projekte wie Werkstatt-Kollaborationen. „In Butzbach gibt es viele kreative Köpfe, die vielleicht komplexe Waren herstellen wollen, für die große oder spezialisierte Maschinen notwendig sind. Kaum einer kann sich die selbst leisten, vor allem nicht, wenn die Idee erstmal erprobt werden soll.“, erklären Stahl, Libertus und Weyerhäuser. Wenn ein Ort eingerichtet werden würde, an welchem zentral angeschafft diese Maschinen stünden, würde das auch Start-Ups von außerhalb anlocken. Vorstellbar wären große Kreissägen, von mehreren nutzbaren Hebebühnen, aber auch 3-D-Drucker.

„Wenn die Stadt dann noch erkennt, dass dies auch die Chance böte, einen städtischen Ausbildungsbetrieb zu etablieren, käme noch die soziale Komponente hinzu.“, so die Liberalen weiter. Die Stadt könnte bspw. über den Bauhof an den genannten Orten für diejenigen Jugendlichen Praktikums- und Ausbildungsplätze bieten, die es sonst schwer hätten, einen geeigneten Platz zu finden. Dort kann ein Einstieg oder eine Weiterführung einer Ausbildung stattfinden und so Leerläufeüberbrückt werden.

Die Idee, einen Bildungscampus zu etablieren, welcher das ehemalige Arbeitsamt miteinschließt, begrüßt die FDP, sofern hier das Potenzial auch entsprechend ausgenutzt wird und sich in ein Gesamtkonzept einfügt. Den Ankauf weiterer Gebiete und Gebäude durch die Stadt begrüßt die FDP ebenfalls. „Schöner wäre es zwar, wenn bereits verschiedene Möglichkeiten der Nutzung in verschiedenen Szenarien vorlägen und Machbarkeiten im Groben bereits besprochen wären, aber das sollte nicht davon abhalten, bereits für die Zukunft Gebiete mit Potenzial zu entwickeln.“, so die FDP-Mitglieder.

Die Stadt Butzbach sollte gerade in dieser „Corona Krise“ in der die Arbeitslosigkeit wieder zunimmt und Existenzen bedroht sind, zeigen, wie rund um und in Butzbach neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.„Insgesamt fehlt aber ein Gesamtkonzept und das obwohl die Städteplan-Projekte bereits seit einigerZeit laufen. Die Zukunftsideen fehlen ebenso wie ein Plan, für wen und vor allem wie flexibel einzelneGebiete nutzbar gemacht werden sollen.“, so die drei Liberalen. „Da sind noch viele Hausaufgaben zumachen. Die FDP wird sich einbringen und konstruktiv die Stadt mitgestalten, denn Butzbach kann und Butzbach kann vor allem mehr“, abschließend Stahl, Libertus und Weyerhäuser.