Grüne sollen vor eigener Haustür kehren
Verwundert zeigte sich die FDP Butzbach über die jüngste Pressemitteilung der Wetterauer Grünen, in der sie sich explizit für mehr Transparenz in der Politik und gegen das Postengeschacher der Großen Koalition aus CDU und SPD im Zusammenhang mit der Besetzung des frei werdenden Vorstandspostens bei der OVAG aussprechen: „Wenn man bedenkt, dass die Grünen in Butzbach entgegen aller Verlautbarungen im Kommunalwahlkampf die indirekte Fortsetzung der Großen Koalition ermöglicht haben, mutet es äußerst opportunistisch an, wenn sich nun ausgerechnet der grüne Kreisverband mit der Forderung nach mehr Transparenz von der Großen Koalition des Wetteraukreises abzugrenzen versucht. Die Butzbacher FDP hat wiederholt den Stillstand in der Butzbacher Politik durch das Postengeschacher der Kooperation und das Auftreten der Butzbacher Grünen als Steigbügelhalter für die Weiterführung der bis zur letzten Wahl von der Großen Koalition betriebenen Politik angeprangert“, so die FDP-Vorstandsmitglieder Dirk Weyerhäuser und Michael Brückmann.
Statt wohlfeil einen moralischen Verhaltenskodex für Andere zu formulieren, sollten die Grünen gerade vor dem Hintergrund ihres Auftretens in Butzbach lieber vor der eigenen Haustür kehren und sich in Zukunft auch nach der Wahl an die Aussagen gebunden fühlen, die zuvor getätigt worden seien. „Die Kritik der Grünen an der Besetzung der OVAG-Vorstandsposten durch CDU und SPD ist nicht falsch. Sie wirkt nur unglaubwürdig, wenn die eigenen grünen Parteifreunde die berechtigte Forderung nach mehr Transparenz durch ihr Verhalten vor Ort konterkarieren“, so Weyerhäuser und Brückmann weiter.
Gerade weil das von den Wetterauer Grünen angeprangerte Besetzungsverfahren bei der OVAG ein weiteres Paradebeispiel für die bei Großen Koalitionen häufig anzutreffenden „Arroganz der Macht“ darstelle, sei völlig unverständlich, wie sich die Butzbacher Grünen auf eine Kooperation mit CDU und SPD haben einlassen können. Schließlich hätten die Grünen vor der Kommunalwahl noch unisono in den Chor der Kritiker eingestimmt, als es um die Bestellung von Alexander Kartmann zum Geschäftsführer der Butzbacher Wohnungsbaugesellschaft (BWG) gegangen sei, erinnern die FDP-Politiker.