FDP Butzbach setzt sich für ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept ein

06.02.2021

Aus Sicht der FDP Butzbach stellt der Verkehr die Stadt vor immer größer werdende Herausforderungen. „Die Entwicklungen der letzten Jahre dürften kaum einer Bürgerin oder einem Bürger entgangen sein. Sowohl der fließende als auch der ruhende Verkehr sind betroffen“, stellen die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marion Stahl, Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Dr. Christoph Bindhardt und Vorstandsmitglied Dr. Sönke Tobaben fest.

Das liegt zum einen an dem bisher immer größer werdenden Verkehrsaufkommen, aber auch an der Tatsache, dass in der Vergangenheit Planungen wie neue Wohngebiete oder die Erweiterung von Gewerbegebieten ohne ein angemessenes Verkehrskonzept durchgeführt wurden. Zwar werden, bezogen auf einzelne Bauprojekte, Verkehrsplanungen durchgeführt, diese ersetzen jedoch keine übergeordnete und städtische Planung, die aktuell nicht vorhanden ist.

„Ein solches Verkehrskonzept muss die Auswirkung diverser Einzelprojekte, Besonderheiten und Problemfelder sowie bestenfalls zukünftige Entwicklungen berücksichtigen“, fordert Dr. Tobaben. „Wir benötigen ausreichenden Parkraum und beispielsweise E-Parkplätze, die gefördert und bevorzugt vergeben werden könnten. Anbieten würde sich der schon lange fällige Neubau eines Parkhauses auf der Westseite des Bahnhofs, um den „wilden“ Parkplatz auf dem Edeka-Gelände zu ersetzen sowie eine Vitalisierung des Limes Parkhauses zur Bereitstellung von Parkraum auf der Ostseite des Bahnhofs.“Der Bahnhof selbst muss sich als wichtiger Teil eines Verkehrskonzeptes verstehen, da er vongroßer Bedeutung für die Pendler ist, eine Art „Eingangstor“ in die Stadt Butzbach und damitein Aushängeschild darstellt. Aus diesem Grund wurde erst vor kurzem ein Statement seitens der FDP Butzbach zum Status Quo und den Entwicklungsmöglichkeiten veröffentlicht.

Darüber hinaus stellt sich die Frage der Einbindung der Ortsteile. 50-Personen Dieselbusse mit schlechtem Anbindungstakt sind hierfür ungeeignet. Eine mittel- und langfristige Umstellung auf regelmäßige Anbindung mit kleinen E-Bussen oder Anruf-Sammel-Taxis (AST)ist hier notwendig. Das aktuelle Problem der Stadt Butzbach bezieht sich beim Themenkomplex Verkehr allerdings keineswegs nur auf den Bahnhof oder den Straßenverkehr und das Automobil. Derzeit wird an einem Nahmobilitätskonzept gearbeitet, dass auch den öffentlichen Nahverkehr und Fahrradwege einbezieht und von der Butzbacher FDP seit langem gefordert wird. „Dass dieses immens wichtige Thema angegangen wird, freut unsere Partei sehr.“, stellt Dr. Bindhardt fest, „allerdings gibt es unsererseits einige Kritikpunkte, über die wir gerne in eine sachliche Auseinandersetzung einsteigen möchten.

“Gemeint ist ein kürzlich vorgelegter Nahmobilitätscheck der LK Argus Kassel GmbH, der sich mit dem Radverkehr beschäftigt. „Das Ergebnis lässt vermuten, dass weder die Route mal abgefahren wurde, noch geeignete Karten verwendet wurden.“, so Dr. Bindhardt. „Im Degerfeld wird eine kurze und unbefestigte Alternativroute ausgewiesen. Es erschließt sich uns nicht, warum gerade dieser Weg befestigt werden sollte. Valide Daten, zum Beispiel zur Frequentierung, fehlen aktuell zur Bewertung.“, ergänzt Marion Stahl. Darüber hinaus sei es insbesondere für ältere Menschen und Kinder schwierig zu verstehen, wenn es z.B. von außerhalb (Hoch-Weisel, Nd.-Weisel, Pohl-Göns, Griedel, etc.) gut gekennzeichnete oder ausgebaute Radwege bis zur Grenze der Kernstadt gibt, dass dann aber bis auf wenige Ausnahmen auf ganz normalen Straßen gefahren werden muss. Es scheint sich um ein Projekt hauptsächlich für die Kernstadt und direkt angrenzende Stadtteile zu handeln, da weitere Ortsteile gänzlich unbeachtet bleiben oder gar nicht erwähnt werden. In einem Nahverkehrscheck für die Stadt Butzbach sollten alle Ortsteile Beachtung finden. Es stellt sich außerdem die Frage, warum die vom Bahnhof aus markierten Radwege nicht berücksichtigt wurden. Zu guter Letzt fehlen Kennzeichnungen zu Gefahrenquellen, da beispielsweise einige Routen durch Wohngebiete führen, in denen senkrecht zur Fahrtrichtung geparkt wird. An diesen Punkten, exemplarisch sind die Pohlgönser Straße oder die Taunusstraße zu nennen, können Radfahrer beim Start leicht übersehen werden. „Aus den genannten Gründen halten wir das von LK Argus Kassel verfasste Werk zum Nahmobilitätscheck nicht für eine geeignete Grundlage für die weitere Arbeit und ein Nahmobilitätskonzept.“, so Bindhardt und Stahl.

„Bereits bei einer Online Befragung im Vorfeld gab es keine ausreichende Möglichkeit, eine fundierte Bearbeitung einzubringen, hier sollte als erstes nachgebessert werden.“ Im Zuge der allgemeinen künftigen Entwicklungen haben wir es mit einem Mobilitätswandel zu tun, für dessen Bewältigung alle städtischen Gesellschaften und Kräfte benötigt werden. Die Schlagworte des Mobilitätswandels lauten in den kommenden Jahren Elektromobilität, Carsharing und umweltfreundliche Fortbewegung.

Die FDP Butzbach steht für ein angemessenes, modernes und zukunftsorientiertes Verkehrskonzept, in dessen Entwurf sie sich konstruktiv einbringen wird. „Auch im Bereich des Verkehrs kann Butzbach mehr, als es bisher den Anschein hat. Wir von der FDP werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Infrastruktur für alle Verkehrsteilnehmer in Butzbach gut wird.“, so abschließend Stahl, Bindhardt und Tobaben.